Schmerzen in den Kniegelenken durch CMD?
Kann sein, muss aber nicht!
06. Februar 2020
Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen unseres Körpers stehen untereinander in direktem Zusammenhang. Da die Muskeln unseres Kausystems in unmittelbarer Verbindung mit der Nacken-, Schulter- und Wirbelsäulenmuskulatur stehen, haben sie auch Einfluss auf die gesamte Körperhaltung und können eine Menge an Beschwerden verursachen. Diese durch Kiefer und Zähne verursachten Funktionsstörungen nennt man in der Fachsprache "Craniomandibuläre Dysfunktion", kurz CMD. "Es kommt nicht alles von den Zähnen", so Dr. Piehl, "aber man sollte bei der Diagnose nicht vergessen, dass von den Zähnen etwas kommen kann."
Eine zu hohe Krone, ein falscher Biss, Zahnextraktion, Zahnfehlstellung oder Zähneknirschen können Veränderungen in der Gesamtstatik des Körpers und unterschiedliche Beschwerden und Funktionsstörungen auslösen wie zum Beispiel eine eingeschränkte Öffnung des Kiefers, Knacken der Kiefergelenke, ausstrahlende Schmerzen in den Kopf-, Nacken-, Schulter-, Knie- oder Wirbelsäulenbereich. Aber auch Ohrenschmerzen, Tinnitus, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Schluckbeschwerden, Seheinschränkungen oder Migräne können auftreten.
Bei einer unklaren Diagnostik müssen Erkrankungen aus den verschiedensten medizinischen Fachgebieten ausgeschlossen werden. Aber ein ausführliches Arztgespräch, eine gründliche somatische Untersuchung, Funktionsanalysen, ggf. Röntgenaufnahmen des gesamten Kiefers führen bereits zu guten Diagnose-Ergebnissen. Die Therapie besteht aus Aufklärung für Krankheitszusammenhänge (Kiefergelenkknacken führt nicht unbedingt zu Schmerzen), Hinweise zur Selbstbehandlung, Aufbiss-Schienen zur Entspannung der Muskulatur, ggf. entzündungshemmende Medikamente (um einer Chronifizierung der Schmerzen vorzubeugen), elektrische Nervenstimulation, kieferorthopädische Maßnahmen oder gezielte Physiotherapie zur Regulierung des Muskeltonus im Kiefer- sowie im Nacken- und Schulterbereich.
Foto: prodente e.V.